Das amateurhafte Verhalten bei Standardsituationen ist nur eines von vielen Problemen - es symbolisiert aber eindrucksvoll die Glücklosigkeit des Trainers. Natürlich kann der frühere Stürmer die Bälle nicht selbst aus dem Strafraum köpfen. In letzter Konsequenz aber ist er dafür verantwortlich, dass es seine Spieler tun.

 

Als akribischen Arbeiter sieht sich Labbadia und hat in diesem Bereich folgerichtig nichts unversucht gelassen. Von einer Mann- hat er auf eine Raumdeckung umgestellt - ohne Erfolg. Wie es scheint hat die neue Direktive die Profis eher noch mehr verunsichert, auch wenn Bobic sagt: "Das ist das Fußball-ABC. Da gibt es eigentlich nichts, was man den Spielern noch beibringen müsste. Sie müssen nur die Bälle wegköpfen, das ist ganz einfach."

Leicht jedoch ist offenbar nur eines: die Stuttgarter in solchen Situationen auszurechnen. Eine "sehr extreme Art der Raumdeckung" hatte der 96-Trainer Mirko Slomka bei seinen Beobachtungen des VfB registriert. Die habe er durchleuchtet - dann sei es "gar nicht so schwierig" gewesen. Auch den Hinweis seines Trainerkollegen, dass der VfB ohne die Eckbälle womöglich hätte gewinnen können, entkräftete Slomka recht schlüssig: "Eckbälle", sagte er, "gehören nun einmal zum Spiel dazu."

Cacau wirkt wie ein Fremdkörper

Nicht nur das Problem bei den Standards offenbart, dass Labbadias Maßnahmen nicht recht greifen wollen. Auch taktisch ist so etwas wie eine konsequente Linie nicht erkennbar. Stattdessen hat ein Zickzackkurs den VfB ins Niemandsland der Tabelle befördert. Nach der Verpflichtung des Angreifers Vedad Ibisevic stellte Labbadia auf ein System mit zwei Spitzen um - und warf dieses Vorhaben schon nach zwei Spielen wieder über den Haufen.

Möglich war dies jedoch nur, weil Hannover die Arbeit am Ende auf ein Minimum reduzierte - aus nachvollziehbaren Gründen: Drei Tage vorher hatte das Team von Mirko Slomka einen anstrengenden Europa-League-Auftritt zu absolvieren, schon am Donnerstag folgt das Rückspiel in Brügge. Man könnte es also auch so sehen: der VfB kam zu seinen Toren, als der Gegner nicht mehr mitspielte - ähnlich übrigens wie in der Vorwoche, als die völlig desolate Hertha praktischerweise von Beginn an darauf verzichtet hatte, Gegenwehr zu leisten.

Dass Labbadia die Niederlage beschönigt, ist durchaus verständlich. Was soll er auch sonst tun angesichts der seit Monaten stagnierenden oder gar rückläufigen Entwicklung, gegen die er bisher kein Mittel gefunden hat? Wie soll er erklären, dass ein Ensemble von Nationalspielern nur ganz vereinzelt harmonieren will und Leistungsträger vom Saisonbeginn wie William Kvist von der Rolle sind?

"Eckbälle gehören nun einmal zum Spiel dazu"

Das amateurhafte Verhalten bei Standardsituationen ist nur eines von vielen Problemen - es symbolisiert aber eindrucksvoll die Glücklosigkeit des Trainers. Natürlich kann der frühere Stürmer die Bälle nicht selbst aus dem Strafraum köpfen. In letzter Konsequenz aber ist er dafür verantwortlich, dass es seine Spieler tun.

Als akribischen Arbeiter sieht sich Labbadia und hat in diesem Bereich folgerichtig nichts unversucht gelassen. Von einer Mann- hat er auf eine Raumdeckung umgestellt - ohne Erfolg. Wie es scheint hat die neue Direktive die Profis eher noch mehr verunsichert, auch wenn Bobic sagt: "Das ist das Fußball-ABC. Da gibt es eigentlich nichts, was man den Spielern noch beibringen müsste. Sie müssen nur die Bälle wegköpfen, das ist ganz einfach."

Leicht jedoch ist offenbar nur eines: die Stuttgarter in solchen Situationen auszurechnen. Eine "sehr extreme Art der Raumdeckung" hatte der 96-Trainer Mirko Slomka bei seinen Beobachtungen des VfB registriert. Die habe er durchleuchtet - dann sei es "gar nicht so schwierig" gewesen. Auch den Hinweis seines Trainerkollegen, dass der VfB ohne die Eckbälle womöglich hätte gewinnen können, entkräftete Slomka recht schlüssig: "Eckbälle", sagte er, "gehören nun einmal zum Spiel dazu."

Cacau wirkt wie ein Fremdkörper

Nicht nur das Problem bei den Standards offenbart, dass Labbadias Maßnahmen nicht recht greifen wollen. Auch taktisch ist so etwas wie eine konsequente Linie nicht erkennbar. Stattdessen hat ein Zickzackkurs den VfB ins Niemandsland der Tabelle befördert. Nach der Verpflichtung des Angreifers Vedad Ibisevic stellte Labbadia auf ein System mit zwei Spitzen um - und warf dieses Vorhaben schon nach zwei Spielen wieder über den Haufen.

Die Nebenwirkungen sind beträchtlich: der Trainer hat es nicht verhindern können, dass Cacau inzwischen wie eine völliger Fremdkörper wirkt. Und Julian Schieber, der im Sturmzentrum noch keine echte Chance bekommen hat, verkümmert auf links oder auf der Ersatzbank - ausgerechnet jener Mann also, der den "Stuttgarter Weg" verkörpern soll.

Die Folge von all dem: von den vergangenen 13 Ligaspielen hat der VfB nur zwei gewonnen, gegen den Vorletzten aus Augsburg und den Viertletzten aus Berlin. Immerhin: am Samstag bietet sich die Gelegenheit, die Bilanz etwas aufzuhübschen. Dann kommt Freiburg ins VfB-Stadion, der Tabellenletzte. Allerdings sollten Labbadia und seine Spieler lieber nicht darauf setzen, dass der SC auf Gegenwehr verzichtet.