Allein in den vergangenen acht Spielen sind jedoch stolze 17 Zähler dazugekommen, was in der Summe mit den übrigen Spielen eine Ausbeute von 36 Punkten ergibt - und den Trainer dazu bewegt, verbal aus dem Bereich des Boxsports in die Biologie zu wechseln: "Wie ein Eichhörnchen haben wir unseren Eimer gefüllt", sagt Labbadia und bleibt im Bild, als er mahnend hinterherschiebt: "Wir wissen aber auch, dass der Eimer noch umkippen kann."

Neue Lockerheit gepaart mit hoher Konzentration

 

Also wird der VfB-Trainer nicht müde, nicht nur auf die zwölf Punkte bei seinem Dienstbeginn hinzuweisen, sondern auch darauf, dass das Schlimmste eben doch noch nicht ganz überstanden ist. Er will nicht darüber nachdenken, ob noch ein Punkt nötig ist, um in der Liga zu bleiben, oder vielleicht auch drei - solche Rechenspiele habe er nie gemacht. "Ich habe in den vergangenen Monaten auch nie auf die Tabelle geschaut", sagt er. Das entspricht mutmaßlich nicht der ganzen Wahrheit - ist aber durchaus zweckdienlich und soll signalisieren: wir schauen nur auf uns.

Mittlerweile ist der VfB Stuttgart tatsächlich in der komfortablen Situation, ohne fremde Hilfe und aus eigener Kraft den Abstieg zu verhindern. Einen "Schub" habe die Mannschaft dadurch erhalten, der auf zwei Arten zum Ausdruck kommt. Eine "neue Lockerheit" im Training paare sich mit "hoher Konzentration". Das ist ganz im Sinne des Trainers, der auch in diesem Bereich "eine leichte Entwicklung" festgestellt hat: "Unser Ziel ist es, dass der Antrieb nicht nur durch uns kommt, sondern auch durch die Mannschaft selbst."

Fredi Bobic sitzt daneben, er nickt bei Labbadias Ausführungen und lacht bei dessen Witzen. Fast wäre sein Wunsch erfüllt worden, selbst nichts zum Thema beitragen zu müssen. Das hätte er als gutes Vorzeichen empfunden, denn zuletzt hat der VfB Stuttgart immer gewonnen, wenn der Manager in den Pressekonferenzen vor dem Spiel nichts gefragt wurde. Ganz am Schluss kommt Bobic dann aber doch noch ins Spiel. Ob der Wechsel des Augsburger Außenbahnspielers Ibrahima Traoré (23) eingetütet sei, so lautet die Frage. Bobic muss nun zwar reden - doch immerhin, er sagt nichts: "Personaldiskussionen werde ich bestimmt keine führen."