Die Eisbärin Corinna zeigt in der Wilhelma in Stuttgart zunehmend Interesse an ihrem neuen männlichen Partner Yoghi. Der soll der Bärin über den Tod ihres bisherigen Partners Anton hinweghelfen.

Stuttgart - Der Stuttgarter steht vielem, was aus München herüberschwappt, etwas reserviert gegenüber. Das gilt für Fußballkunst, Automobile und offensichtlich auch für Eisbärenmännchen. Yoghi, der bayerische Bärenmann aus dem Münchner Zoo Hellabrunn, ist am Neckar zunächst eher kühl empfangen worden. Er sollte sich in der Wilhelma als Witwentröster betätigen und der Eisbärendame Corinna über den Tod ihres bisherigen Gefährten Anton hinweghelfen.

 

Bei einem ersten Annäherungsversuch im März ließ es der Neuzugang aber offensichtlich am nötigen Einfühlungsvermögen mangeln. Er sei „vor lauter Sehnsucht nach einem Weibchen viel zu stürmisch zur Sache“ gegangen, vermeldet die Wilhelma. Die Eisbärin habe sich erschreckt, zumal ihr „solch ein Draufgängertum fremd war“. Yoghi zeigte sich daraufhin einsichtig, zügelte sein Werben – und hatte schließlich Erfolg. Nur durch ein Gitter getrennt, entwickelte sich zunächst Neugier und schließlich Zuneigung zwischen den Tieren. „So verlief das zweite Treffen ungleich einvernehmlicher und stressfreier. Auch erste Paarungen wurden bereits beobachtet“, protokolliert der Stuttgart Zoo detailliert das Miteinander auf der Südschiene.

Die zarte Liebe wird aber nur einen Sommer währen. Im Herbst soll Yoghi wieder nach München zurückkehren. Dort hatte der Schwerenöter Giovanna und die gemeinsamen Zwillinge zurückgelassen.