Wie groß ist das Risiko, dass Ihre Partei entlang der Gräben, die es ohnehin gibt, auseinanderbricht?
Bei all den großen Problemen, die wir im Augenblick haben, und den schweren Rückschlägen, die wir verdauen müssen, ist mein Eindruck, dass die Partei bereit ist, zusammen für alle Fehler geradezustehen. Deswegen glaube ich nicht, dass uns ein Schicksal droht, wie es die CDU in Rheinland-Pfalz über viele Jahre erleiden musste. Das wäre auch fatal. Es ist immer so, dass in höchster Not in unserer Partei ein besonderer Geist des Miteinanders herrscht.

Ist Ihre Krise mit dem Spendenskandal der Bundes-CDU vergleichbar?
Das war schon eine andere Dimension. Doch für eine Landespartei ist das, womit wir aktuell zu tun haben, ein äußerst ernster Vorgang. Ich fühle mich, ehrlich gesagt, oft an jene Zeiten zurückerinnert. Ich habe aber auch nicht vergessen, dass die CDU diese Zeit nach einer gründlichen Aufarbeitung wieder hinter sich lassen konnte.

Sie sollen sich vor ein paar Tagen persönlich mit Mappus getroffen haben. Stimmt das?
Das ist zutreffend.

Und was war der Anlass?
Ich hatte mich ja deutlich kritisch über sein Verhalten im Zusammenhang mit dem EnBW-Geschäft geäußert. Es gab Anlass genug, sich darüber auszusprechen.

War es ein kontroverses Gespräch zwischen Ihnen und Mappus?
Ach, wissen Sie, das Ganze ist auch eine persönliche Tragödie. Stefan Mappus hat schließlich auch eine Familie, eine Frau und Kinder. Das sollten wir bei aller Härte im politischen Geschäft nicht ganz aus dem Blick verlieren.