Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Bei den Waggons-Künstlern gibt es gemeinsame Aktionen seit 2004. Die erste Generation der Ateliergemeinschaft „Bauzug 3yg“ war gerade in Richtung der Wagenhallen gezogen und neue Künstler ihnen nachgefolgt. Rund um den schon damals höchst aktiven Konzert- und Disco-Waggon des Vereins Für Flüssigkeiten und Schwingungen gab es einzelne Events, es bildeten sich Netzwerke und spezielle Veranstaltungswaggons. Auch ein Gemeinschafts-Waggon wurde erstmals eröffnet. Hier trafen sich die Künstler, hier verabredeten sie sich zu gemeinsamen Veranstaltungen wie den Winterleuchten oder dem Yard-Festival. „Da ist dieses Wir-Gefühl entstanden“, erinnert sich Marco Trotta.

 

Es war eine Mischung aus gemeinsamen Anlaufpunkten, wachsenden Künstlernetzwerken und einer neuen Generation, die bei den Waggons ein Künstlerkollektiv entstehen ließ. „Bei allen Kunststudenten steht heutzutage auch Selbstvermarktung auf dem Stundenplan“, weiß Marco Trotta. Gemeinsam ist man aber stärker als allein, das haben die Waggons-Künstler früh gemerkt. Und nur gemeinsam lassen sich eine Theaterbühne aus Holz zimmern, Großveranstaltungen stemmen, kann man sich einen Namen machen als Anlaufstelle für alternative und Subkultur in der Stadt. Genau das sind die Waggons am Nordbahnhof seit Jahren.

Der Umzug ist noch nicht in trockenen Tüchern

Man war also in einer recht komfortablen Lage, als die Bahn sagte: Weg von hier! In der Folge waren es einige wenige, die den Dialog mit den Behörden und Staatsunternehmen suchten und managten. Weil sie der Politik mit Konzepten kamen statt nur mit Forderungen, hörte man ihnen zu. Nachdem die Zuckerfabrik als Ersatzstandort ausfiel, bot die Stadtverwaltung ein Gelände am ehemaligen Güterbahnhof in Bad Cannstatt an. Der Umzug ist noch lange nicht in trockenen Tüchern, aktuell kämpfen Marco Trotta und die anderen vom Verein Contain’t um Fördergelder. Doch die Gemeinschaft fühlt sich stark genug, diesen Weg bis ans Ende gehen zu können – weil sie inzwischen gut organisiert ist.

„Der Druck von außen hat bei der Selbstorganisation sicher eine Rolle gespielt“, sagt Marco Trotta. Da musste ein Sprecher benannt werden – das war er. Es mussten Konzepte geschrieben werden, dafür brauchte es Beschlüsse aller Beteiligten. Ein Portfolio wurde erstellt, in dem sich alle Waggons-Künstler mit Beispielen ihrer Arbeit präsentierten. Es gab gefühlt mehr gemeinsame Kunstveranstaltungen als in den ganzen Jahren davor.

Selbstvermarktung auf dem Stundenplan

Bei den Waggons-Künstlern gibt es gemeinsame Aktionen seit 2004. Die erste Generation der Ateliergemeinschaft „Bauzug 3yg“ war gerade in Richtung der Wagenhallen gezogen und neue Künstler ihnen nachgefolgt. Rund um den schon damals höchst aktiven Konzert- und Disco-Waggon des Vereins Für Flüssigkeiten und Schwingungen gab es einzelne Events, es bildeten sich Netzwerke und spezielle Veranstaltungswaggons. Auch ein Gemeinschafts-Waggon wurde erstmals eröffnet. Hier trafen sich die Künstler, hier verabredeten sie sich zu gemeinsamen Veranstaltungen wie den Winterleuchten oder dem Yard-Festival. „Da ist dieses Wir-Gefühl entstanden“, erinnert sich Marco Trotta.

Es war eine Mischung aus gemeinsamen Anlaufpunkten, wachsenden Künstlernetzwerken und einer neuen Generation, die bei den Waggons ein Künstlerkollektiv entstehen ließ. „Bei allen Kunststudenten steht heutzutage auch Selbstvermarktung auf dem Stundenplan“, weiß Marco Trotta. Gemeinsam ist man aber stärker als allein, das haben die Waggons-Künstler früh gemerkt. Und nur gemeinsam lassen sich eine Theaterbühne aus Holz zimmern, Großveranstaltungen stemmen, kann man sich einen Namen machen als Anlaufstelle für alternative und Subkultur in der Stadt. Genau das sind die Waggons am Nordbahnhof seit Jahren.

Der Umzug ist noch nicht in trockenen Tüchern

Man war also in einer recht komfortablen Lage, als die Bahn sagte: Weg von hier! In der Folge waren es einige wenige, die den Dialog mit den Behörden und Staatsunternehmen suchten und managten. Weil sie der Politik mit Konzepten kamen statt nur mit Forderungen, hörte man ihnen zu. Nachdem die Zuckerfabrik als Ersatzstandort ausfiel, bot die Stadtverwaltung ein Gelände am ehemaligen Güterbahnhof in Bad Cannstatt an. Der Umzug ist noch lange nicht in trockenen Tüchern, aktuell kämpfen Marco Trotta und die anderen vom Verein Contain’t um Fördergelder. Doch die Gemeinschaft fühlt sich stark genug, diesen Weg bis ans Ende gehen zu können – weil sie inzwischen gut organisiert ist.

„Der Druck von außen hat bei der Selbstorganisation sicher eine Rolle gespielt“, sagt Marco Trotta. Da musste ein Sprecher benannt werden – das war er. Es mussten Konzepte geschrieben werden, dafür brauchte es Beschlüsse aller Beteiligten. Ein Portfolio wurde erstellt, in dem sich alle Waggons-Künstler mit Beispielen ihrer Arbeit präsentierten. Es gab gefühlt mehr gemeinsame Kunstveranstaltungen als in den ganzen Jahren davor.

Ein Schritt hin zum professionellen Kulturbetrieb

Der neue Verein, der im Kern aus Waggons-Veteranen besteht, will mit seiner Struktur die Vorteile der Zusammenarbeit, Manager würden sagen: die Synergien weiter nutzen. „Das Verplantsein, das Nicht-Anderthalb-Jahre-im-Voraus-Planen, die unkommerzielle Haltung, das wollen wir uns bewahren“, so sagt es Marco Trotta. Man wolle trennen zwischen gewinnorientierten Tätigkeiten – einem Barbetrieb zum Beispiel – und zwischen den künstlerischen Aktivitäten. Contain’t e.V. hat sich zwar eine recht detaillierte Struktur gegeben. „Aber es soll trotzdem alles so weit wie möglich zugangsoffen sein“, sagt Marco Trotta.

Durch den Umzug und den intensiven Kontakt mit den Behörden haben die Waggons-Künstler freilich einen Schritt gemacht hin zu einem „professionellen“ Kulturbetrieb. Jeder hat seine festen Aufgaben, es gibt Arbeitsgruppen und Abteilungen – „damit man nicht immer gegen dieselbe Wand fährt“, sagt Sprecher Marco Trotta. Den Freiraum wollen sich die Künstler aber auch am ehemaligen Güterbahnhof erhalten.

Der Güterbahnhof ist ein geeigneter Ort

„Für den so oft angesprochenen Mehrwert braucht es vor allem einen stimmigen Raum“, findet Trotta. Die Waggons waren so ein Raum, der Güterbahnhof soll einer werden – selbst wenn es irgendwann wie bei anderen Kulturbetrieben auch eine bezahlte Stelle fürs Organisatorische gibt. „Ehrenamtliche Zuarbeit muss es dann trotzdem noch geben“, sagt Marco Trotta, „aber so wie es jetzt läuft, ist nicht die Frage: wie lange wollen die Leute das komplett ehrenamtlich machen – sondern wie lange können sie es?“

Reihe Die StZ stellt Künstlerkollektive aus der Region Stuttgart vor, die sich jenseits etablierter Strukturen organisieren. Zuletzt wurde die Gruppe Outer Rim präsentiert, die am Freitag und Samstag das Urban-Art-Festival „Kunst im Club“ organisiert hat.