Gerd Mäuser wollte in Belek Überzeugungsarbeit leisten, damit Trainer Bruno Labbadia seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2015 verlängert. Doch dieser finale Durchbruch lässt auf sich warten.

Belek - Am Freitag fliegt Gerd Mäuser aus Belek wieder zurück nach Stuttgart. Hinter dem VfB-Präsidenten liegen zweieinhalb Tage, die er im türkischen Trainingslager der Mannschaft verbrachte, wo er einige Gespräche geführt hat – die wichtigsten mit Bruno Labbadia. Mäuser wollte Überzeugungsarbeit leisten, damit der Trainer seinen nach dieser Saison auslaufenden Vertrag um zwei Jahre bis 2015 verlängert. Doch dieser finale Durchbruch lässt auf sich warten. Die Verhandlungen wurden nach StZ-Informationen nicht erfolgreich abgeschlossen, aber auch nicht ergebnislos gestoppt. Insofern kann Mäuser jetzt vielleicht von einem Unentschieden sprechen, das er in Belek erreicht hat. „Es war gut, doch so etwas erledigt man ja nicht an einem Tag“, sagt er selbst dazu.

 

Offensichtlich ist es so, dass die Grundtendenz bei Labbadia nach dem Gedankenaustausch mit Mäuser pro VfB ist. Aber vor einer Entscheidung will er alles erstmal analysieren und sacken lassen. Dazu wird der Trainer sowohl mit seiner Familie als auch mit seinem Beraterumfeld über die weitere Vorgehensweise reden. Das weiß auch Fredi Bobic, der das Camp in der Türkei gestern kurzfristig verlassen hat, um die Suche nach einem neuen Stürmer zu intensivieren. Bis Mitte nächster Woche hofft der Manager auf einen Vollzug – womöglich in Sachen Ishak Belfodil (20) vom FC Parma (die StZ berichtete).

Alles andere als schlechte Chancen

Ein bisschen länger dauern dürfte es bei Labbadia, obwohl die Chancen für den VfB alles andere als schlecht sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Einigung kommt, ist auf jeden Fall größer als jene, dass der Abschluss platzt. Allerdings sieht Labbadia nach wie vor keinen Grund zur Eile – da sich unter Umständen für ihn bald auch noch eine andere Option eröffnen könnte. Denn keineswegs gesichert ist, dass Jens Keller noch lange Trainer beim FC Schalke ist. Und Labbadia schätzt den dortigen Manager Horst Heldt sehr, was er schon vor drei Jahren während seiner Zeit beim Hamburger SV unmissverständlich zum Ausdruck gebracht hat.

Bisher herrscht allerdings Funkstille. „Ich habe keinen Kontakt zu Bruno Labbadia“, erklärt Heldt auf StZ-Anfrage. Was nicht ist, könnte jedoch noch werden.