Vor dem Derby gegen den SC Freiburg heizt Fredi Bobic die Stimmung an. Nach einer Serie von 13 Spielen mit nur zwei Siegen ist das auch nötig.  

Stuttgart - Fast könnte man glauben, der SC Freiburg mache nur so zum Spaß mit in der Fußball-Bundesliga. Der VfB-Manager Fredi Bobic jedenfalls findet, "dass die frisch-fromm-fröhlich-frei drauflos spielen können", denn wenn sie in die zweite Liga absteigen, sei es "eh wurscht".

 

Das werden sie sicher sehr gerne hören da unten im Breisgau. Denn wenn es vor dem Landesderby noch zusätzlicher Motivation bedurfte, dann hat sie Bobic hiermit auf dem Silbertablett serviert. Und daran ändert auch die Tatsache wenig, dass Bobic den SC eigentlich sehr gerne mag und mit seinem Managerkollegen Dirk Dufner ein blendendes Verhältnis pflegt.

Der Tabellenletzte, so viel dürfte feststehen, wird mindestens so erbittert um seine Chance kämpfen wie zuletzt beim sehr respektablen 0:0 gegen die Bayern. Und eine ganz besondere Freude wäre es für die Badener, den ungeliebten Lokalrivalen aus der Landeshauptstadt mit einem Auswärtssieg mit ins Schlamassel zu ziehen. Das wiederum will Bobic verhindern und weiß auch, wie das am Samstagnachmittag funktionieren könnte: "Da muss es knallen."

Für Labbadia nimmt der Druck zu

Bruno Labbadia drückt sich wie üblich dezenter aus ("Wir müssen einfach gut agieren") - doch ist es nicht zuletzt er, für den der Druck zunimmt. Nach dem 2:4 in Hannover und einer Serie von 13 Spielen mit nur zwei Siegen braucht der Trainer dringend ein Erfolgserlebnis, um die immer lauter murrenden Fans zu besänftigen.

Hilfreich wäre es, wenn der VfB nicht wieder nach jedem zweiten Eckball ein Gegentreffer kassieren würde, so wie zuletzt in Hannover. Labbadia zeigt zwar ein gewisses Grundverständnis für die Nachlässigkeiten seiner Spieler ("Da sind nun einmal Menschen am Werk und keine Maschinen"). Das hat ihn aber selbstredend nicht davon abgehalten, auch in dieser Woche das richtige Verhalten bei Standardsituationen üben zu lassen. "Ich habe versucht, der Mannschaft Vertrauen zu geben", sagt Labbadia: "Und ich gehe davon aus, dass wir das gegen Freiburg auch hinbekommen."

Der Trainer bleibt also trotz der Besorgnis erregenden Negativentwicklung gelassen - und sieht auch personell keine Veranlassung, Grundsätzliches in Frage zu stellen. Es bringe nichts, auf Teufel komm raus Veränderungen vorzunehmen, sagt er, zumal er den Druck aus der Reihe der Reservisten für ausbaufähig hält. Nur "den einen oder anderen" gebe es, der sich aufdrängt, "bei anderen ist das nicht so".

Die üblichen Spieler werden es also richten müssen - und Bobic verspricht den Stadionbesuchern schon jetzt ein "superintensives Spiel". Zumindest an den Freiburgern, dafür hat der VfB-Manager höchstpersönlich gesorgt, dürfte es nicht scheitern.