Keine Riesenrutsche und kein Grande Royale für Stuttgart – dafür gibt es am Wochenende sommerliche Partys im Zollamt und in den Wagenhallen.

Stuttgart - In den vergangenen Tagen sind wir ganz schön verwöhnt worden. Angefangen bei der Nachricht, dass ein Nachfolger des Clubs Stereo 5.1 am Berliner Platz in den Startlöchern stehe, über die neue Nutzung der Räumlichkeiten des ehemaligen Zapatas bis hin zur Eröffnung des Condesa am vergangenen Wochenende. Das Café am Marienplatz ist tatsächlich äußerst hübsch geworden.

 

Nun folgt auf die erfreulichen Nachrichten leider eine schlechte: das Projekt Grande Royale ist gestorben. Anfang dieser Woche haben die beiden Keller-Klub-Betreiber Carlos Coelho und Jean Theodorou das endgültige Aus verkündet – noch bevor die Stadtteilkneipe an der Immenhofer Straße überhaupt eröffnen konnte. Grund waren, wie schon vermutet, die Umbaumaßnahmen, die für eine sinnvolle Nutzung der Räume notwendig geworden wären, vor allem hinsichtlich des Lärmschutzes. Das alles lohnt sich nicht, da den Betreibern die Fläche nur temporär zur Verfügung gestellt werden sollte. Schade, aber keine Grande Katastrophe! Coelho und Theodorou wird bestimmt etwas Neues einfallen, schließlich haben die beiden auch schon mal das Rocker 33 gerettet.

Keine Wasserrutsche für Stuttgart

Und noch eine schlechte Nachricht: auch eine Riesen-Wasserrutsche wird es in absehbarer Zeit in Stuttgart nicht geben. Eine Wasserrutsche? Kürzlich hatte eine Agentur angekündigt, auf einer abschüssigen Straße in Stuttgart (davon gibt’s ja ein paar) eine mehrere hundert Meter lange Wasserrutsche aufzubauen. Das Ganze hatte sich die Agentur nicht selbst ausgedacht, die Idee kommt aus den USA und nennt sich „Slide the City“. Dort wurde eine derartige Rutsche schon erprobt – die Videos und Bilder davon sehen nach ganz schön viel Spaß aus. Jetzt hat sich die Stuttgart-Ausgabe aber als Schwindel oder Irrtum entpuppt, die Internetseite und die Veranstaltung bei Facebook sind offline. Die Stadtverwaltung weiß ebenfalls von nichts, und die sollte man vielleicht doch mal fragen, wenn man vorhat, einen kompletten Straßenzug zu sperren.

Nehmen wir also vorlieb mit sommerlichen Partys am Wochenende, die auch ohne Wasserrutsche auskommen. Am Freitag stehen beim Klinke Festival im Merlin Kulturzentrum die Bands Wolf Mountains und Karies aus Stuttgart auf der Bühne. In beiden Bands trommelt Kevin Kuhn aka Melvin Raclette. Der Musiker ist vor allem bekannt durch die Band Die Nerven, eine der vielversprechendsten Punkbands der Stadt. Der Musiker ist aber auch solo ganz amüsant, etwa wenn er Werbe-Jingles der 90er Jahre nachsingt und auf Youtube stellt. Unbedingt ansehen!

Am Samstag feiern die Veranstaltungsreihen Stuttgart kaputtdubben und Stuttgart kaputtraven ihr Sommerfest im Zollamt. Es scheint, dass wirklich jeder sein Sommerfest nach Bad Cannstatt verlegt – das Zollamt eignet sich mit seinem hübschen Biergarten und Innenhof mit Industriecharme wirklich hervorragend für sommerliche Partys. Die Wagenhallen, mit ähnlichen Attributen ausgestattet, sollen aber auch nicht vergessen werden. Dort sind am Samstag Balkan Beats angesagt.